Beschreibung
Gewalt gegen Frauen ist in ganz Europa weit verbreitet. Da der Tatort in der Regel das eigene Zuhause ist, die Täter zumeist aus der Familie kommen, wird sie als private Angelegenheit betrachtet und scheint oft unsichtbar zu sein. Die Ursachen für häusliche und sexuelle Gewalt sind in gesellschaftlichen Strukturen und sozialen Normen verankert, die in den Gemeinwesen in denen wir leben, aufrechterhalten und weitergegeben werden. StoP setzt an dieser Schnittstelle an und umfasst ein community-basiertes Programm, das dort präventiv wirkt, wo häusliche Gewalt auftritt. Das StoP-Konzept wurde von Prof. Dr. Sabine Stövesand (HAW Hamburg) in Deutschland entwickelt und wird hier in zahlreichen Städten seit 2010, und seit 2019 auch in Österreich, umgesetzt. Im Rahmen dieses neuen EU- Projekts wird der Zugang zu StoP für Communities in Frankreich, Belgien, Rumänien und in der Tschechischen Republik erweitert. Der StoP-Ansatz kombiniert erstmalig theoretisches und praktisches Wissen aus den Bereichen der Arbeit gegen die Gewalt an Frauen und der sozialraumorientierten Arbeit. Er bewegt sich inhaltlich und methodisch im Schnittfeld von emanzipatorischer, gewaltpräventiver Arbeit, Förderung von Zivilcourage und Empowerment, Gruppen-, Netzwerk und Nachbarschaftsarbeit. Ziel von StoP ist es, Bewusstwerdung, Beziehungen und Handlungsfähigkeit auf lokaler Ebene so zu fördern, dass Partnergewalt nicht länger toleriert, verheimlicht oder ignoriert wird.
StoP wird nach den folgenden Grundsätzen arbeiten
- • Einbringen des Themas häusliche Gewalt in die Stadtteile und Nachbarschaften,
- • Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort, unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit, Verwendung lokale Sprache und lokaler Symbole
- • Ermächtigung und Verantwortungsübernahme in der lokalen Community
- • Partizipation durch Einbeziehung eines wachsenden sozialen Netzwerks in alle Aktivitäten
- • Einsatz kreativer Methoden, Aufbau von Kampagnen, an denen die Menschen gerne und langfristig teilnehmen
Unsere Arbeit
Die StoP-Partner:innen werden
- • eine digitale STOP-Toolbox und eine Weiterbildung für die Ausweitung in der Europäischen Union entwickeln
- • Grundlagen für die Umsetzung das StoP-Konzepts in den ausgewählten EU-Partnerländern schaffen
Das Projektteam
Das StoP-Projekt wird von einem internationalen, interdisziplinären Team entwickelt, bestehend aus:
- • Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), Projektleitung, Österreich: Alicja Switon, Maria Rösslhumer, Renate Tomenedal, Hannh Horn, Christina Kopf
- • HAW Hamburg – Soziale Arbeit: Prof. Dr. Sabine Stövesand, Ulrike Rosa Bracker, Jördis Spengler
- • Haw Hamburg – Zentrum für Designforschung: Prof. Dr. Anke Haarmann, Linda Rammes
- • Asociatia Pentru Libertate si egalitate de gen A.L.E.G.: Camelia Proca, Eniko Gall, Alexandra Abrudean
- • Garance ASBL: Irene Zeilinger
- • SC Psytel: Marc Nectoux, Mathilde Sengoelge
- • Rosa Centrum Pro Zeny ZS: Branislava Marvánová Vargová, Martina Hronová
- • WWP EN, das Europäische Netzwerk für die Arbeit mit Tätern häuslicher Gewalt: Dimitra Mintsidis, Ola Kurowicka, Durre Sameen Mirza, Jeannette Bonge
- • WAVE: Frauen gegen Gewalt in Europa, Elena Floriani, Stephanie Futter-Orel
Der Beirat
- • Carol Hagemann-White
- • Simon Güntner
Projektlaufzeit
03/2023–02/2025
Mittelgeber:innen
EU-Kommission, Programm CERV
Einrichtungen
Fakultät Design, Medien und Information Fakultät Soziale Arbeit
Kontakt
- Prof. Dr. Sabine Stövesand
- Professorin für Soziale Arbeit
- Department Soziale Arbeit
- Alexanderstraße 1
- 20099 Hamburg
- Raum 3.22
- T +49 40 428 75-7101
- Sabine.Stoevesand@haw-hamburg.de
- Prof. Dr. Anke Haarmann
- Professorin für Designtheorie / Designforschung,
- Leitung Zentrum für Designforschung
- Armgartstraße 24
- 22087 Hamburg
- Raum 108
- M +49 898 8399 8399
- anke.haarmann@haw-hamburg.de
- Linda Rammes
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Zentrum für Designforschung
- Armgartstraße 24
- 22087 Hamburg
- Raum 108
- linda.rammes@haw-hamburg.de