Zentrum für Designforschung

Rechtspopulismus als Design

Beschreibung

Wie lässt sich der gegenwärtige Erfolg rechtspopulistischer Bewegungen erklären? Im öffentlichen Diskurs gibt es derzeit verschiedene Erklärungsmodelle. Das Forschungsprojekt widmet sich der bislang wenig diskutierten Bedeutung von Design. Im Fokus der noch sehr jungen und überschaubaren Debatte standen bislang klassische Gestaltungsleistungen, deren Vereinnahmung von rechts erkannt und deren gezielter Einsatz nachgezeichnet wurde. Die Untersuchung der politischen Strategie des Rechtspopulismus als ein eigenständiges, über eine Vereinnahmung klassischer Gestaltungsleistungen hinaus reichendes Design blieb jedoch weitgehend ein Forschungsdesiderat, das mit dem Forschungsprojekt Rechtspopulismus als Design (Arbeitstitel) behoben werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei zum einen die Hypothese, dass der Erfolg rechter Bewegungen auf dem gezielten Einsatz von klassischen Gestaltungsleistungen für die Konstruktion und Mobilisierung abgeschlossener Identitäten beruht und zum anderen die Hypothese, dass der Rechtspopulismus darüber hinaus als eine übergeordnete design governance funktioniert, die Gesellschaft so strukturiert und formt, dass sie zum Akteur ihrer rechtspopulistischen Ideologie wird. Ziel des Forschungsprojektes ist, den Zusammenhang von Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Design zu problematisieren und auf dieser Basis Gegenstrategien zu entwickeln.

Abbildungen: Frieder Bohaumilitzky, Antifaschistische Hüpfburg zum Symposium Metapolitisches Hüpfen, Hamburg 2022. Fotos: Edward Greiner. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien.

Leitung/Bearbeitung

Frieder Bohaumilitzky

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